Der Psychologe Seth Pollack hat in einem spannenden Versuch herausgefunden, dass schon der Klang der mütterlichen Stimme auf gestresste Kinder ähnlich beruhigend wirkt, wie eine Umarmung!
Hier die Studienanforderung:
Mädchen im Alter von sieben bis zwölf Jahren sollten vor einer Jury fremder Erwachsener eine improvisierte Rede halten.
Das stresst auch manchen Erwachsenen! Und so stiegen der Puls der Teilnehmerinnen und auch das Stresshormon Kortisol an.
Das war die Ausgangssituation. Nun wurden die Probandinnen in 3 Gruppen aufgeteilt:
- Ein Drittel der aufgeregten Vortragenden hatte direkten Körperkontakt mit ihren Müttern.
- Ein Drittel betrachtete ein neutrales Video.
- Ein weiteres Drittel durfte die Mutter zumindest am Telefon hören.
Das Resultat:
Die anschließenden Messungen ergaben, dass bei den Mädchen, die Köperkontakt erhielten, die Konzentration des Wohlfühlhormons Oxytocin deutlich anstieg. Etwas in diese Richtung war zu erwarten, denn Oxytocin ist der Gegenspieler des Stresshormons Kortisol und wird bei angenehmem Körperkontakt gebildet.
Das Überraschende der Studie war aber, dass das Hormon in ähnlichem Maße NUR durch das Hören der Mutterstimme gebildet wird!
Für die Studienleiter eine erfreuliches Ergebnis, das bewiesen hat, dass die Stimme der Mutter ähnliche Wirkung haben kann, wie eine Umarmung.
Zitat aus der Studie:
„For years I’ve seen students leaving exams and the first thing they do is pull out their cell phone and make a call,“ Pollak says. „I used to think, ‚How could those over-attentive, helicopter parents encourage that?‘ But now? Maybe it’s a quick and dirty way to feel better. It’s not pop psychology or psychobabble.“
Auf unsere jetzige Social-Distance-Situation umgelegt, könnte dies bedeuten, dass ein liebevoll geführtes Telefonat mit der Mutter, noch positivere Auswirkungen haben kann, als wir annehmen würden. Ich finde das einen beruhigenden Gedanken!
Die Studie im Original finden Sie unter diesem Link